Stars
in Skandinavien
Der Prophet gilt zuerst im eigenen
Lande nichts oder herzlich weing. Auch Ace of Base mußten das zu beginn
ihrer Karriere am eigenen Leib erfahren. Zwar waren sie in ihrer
Heimatstadt Göteboerg ein äußerst beliebter Act, doch der Rest des
Landes übte sich in vornehmer Zurückhaltung, wenn es um die quriligen
Vier aus dem schwedischen Süden ging.
Erst
als die Fans in den Nachbarländern Dänemark und Norwegen voll auf das
Pop-Quartett einstiegen und die vier Nordlichter überall begeistert
umjubelt wurden, erkannten auch die schwedischen Musikhörer, daß hier
etwas Großes im Anmarsch war. Für Jonas ist dieser Durchbruch mit
Verzögerung kein Wunder: "Leider ist es typisch für Schweden, daß
die Leute dort Musik eher sehen als hören wollen: Das Image ist bei uns
extrem wichtig. Bezeichnend ist auch die Tatsache, daß eineBand wie Abba
damals erst in der ganzen Welt erfolgreich sein mußte, bevor sie auch
zuhause endlich ernst genommen wurde. Auch der schwedische Prophet gilt
nichts im eigenen Land."
Im Falle von Ace of Base war MTV
eine große Hilfe. Denn durch den Erfolg in den Nachbarländern konnten
sich die Schweden wenigstens per Video von den Qualitäten ihrer
Landsleute überzeugen. Daß die Band jedoch aus Groll gegenüber der
anfänglich reservierten Haltung in der Heimat ausgerechnet mit einem
Kopenhagener Plattenlabel den Vertrag für das erste Album aushandelte,
gehört ins Reich der Fabel. Für Jonas ist das lediglich die logische
Konsequenz: "Wir hatten ja in Dänemark gleich mit unserer ersten
Single Wheel Of Fortune einen Nummer-1-Hit, wie auch mit den beiden
folgenden All That She Wants und Happy Nation. Im Dezember
standen sogar gleich zwei Stücke auf dem ersten und zweiten Platz. In
Kopenhagen fanden wir dann auch ein Label, das an unserem ganzen Material
interessiert war, nicht nur an den sanfteren Sachen."
Außerdem, so gibt er zu bedenken, sei die
eigentliche Arbeit in Schweden gemacht worden: "Schließlich haben
wir das Album im Göteborger Tuff Studio aufgenommen."
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